Konfliktrohstoffe wie Gold, Diamanten, Zinnerz, Cobalt oder Tantalerz [Coltan], aber auch seltene Erden sind heiß umkämpft. Seltene Bodenschätze fördert man meist in Entwicklungsländern in kleinen Minen. Die Lebensbedingungen der Arbeiter:innen sind katastrophal. Kinderarbeit ist an der Tagesordnung. Häufig fallen auch Gifte an, die die Umwelt sowie die Gesundheit der Menschen belasten [z.B. Quecksilber in Goldminen]. Und nicht zuletzt entwickeln sich aus der Gier nach Rohstoffen kriegerische Auseinandersetzungen. So kämpfen z.B. kongolesische bewaffnete Rebell:innen gegen die Regierungsarmee um die Herrschaft über den Coltan- und Zinnerzabbau. Häufig dienen die Minenerträge lokalen Führern auch zur Finanzierung von Bürgerkriegen.
Seltene Erden und Umwelt.
Häufig erfolgt der Abbau der seltenen Erden mit Hilfe von Säuren. Die Rückstände belasten die Umwelt nachhaltig in Form giftiger Schlämme, die u.a. wiederum das Grundwasser vergiften können. Auch radioaktive Strahlung wird freigesetzt, da viele seltene Erden radioaktive Stoffe beinhalten. Eine Ausfuhrbeschränkung hob China 2010 auf, die vorher angeblich dem Schutz der Umwelt und Ressourcen diente. Es geht ja letztlich nur um eines: Maximalen Profit.Infoblatt Konfliktrohstoffe
Ein schwarzes Kapitel: Coltan.
Coltan ist ein Konflikterz [Jahresweltproduktion 2018 laut wikipedia.de 1.800 t], das vor allem die Elemente Tantal und Niob enthält. Es wird zum Beispiel in der Demokratischen Republik Kongo oder Brasilien abgebaut. Die Arbeitsbedingungen sind extrem unmenschlich. Felder liegen brach, da Coltan mehr Geld einbringt. Mangelnde staatliche Kontrolle und die hohen Gewinne der Konzerne führten zu unkontrolliertem Raubbau, schlimmen Umweltschäden und Bürgerkrieg. Lebensräume vieler Arten wie z.B. der Gorillas sind bereits nahezu verschwunden.
Die negative Akkuseite.
Ohne Akku funktioniert weder ein Handy noch ein E–Auto. Dafür sind Rohstoffe wie z.B. Kobalt und Lithium [beide sehr seltene Elemente in der Erdkruste] derzeit unabdingbar. Um lithiumhaltige Erze [z.B. Lithiumchlorid] aus Salzseen zu gewinnen, werden ganze Landstriche in Südamerika zerstört. Für die Produktion wird auf die Umwelt kaum Rücksicht genommen sowie viel Energie sowie extrem viel Wasser benötigt. Dadurch trocknen die Felder der Bauern aus — eine Mitursache von Hunger und Armut in der Region, denn am Lithium-Profit sind sie natürlich nicht beteiligt.
Kinder buddeln nach Handyrohstoffen.
In Afrika ist nicht selten, dass Kinder unter erbärmlichen und primitiven Bedingungen mit bloßen Händen nach Erzen und Mineralien für unsere elektronische Wohlfühlwelt [z.B. große Bildschirme, glänzende Smartphones] graben müssen. Für die Kinder ist dies allerdings oft die einzige Möglichkeit, ihre Familien irgendwie durchzubringen.
Gegenmaßnahmen.
Um das Rohstoffdilemma zu beenden, sind elektronische Alternativen wie das FairPhone ein wichtiger Schritt, denn hier kommen auch zertifizierte Rohstoffe zum Einsatz. Dadurch werden bessere und faire Arbeitsbedingungen für die Rohstoffproduzent:innen gefördert. Zudem gewinnt das Recycling seltener Elemente eine zunehmend größere Bedeutung, da die Vorräte auf der Erde endlich sind. Noch wichtiger sind staatliche Maßnahmen, die den Handel mit Konfliktrohstoffen unterbinden und so kontrollieren.