Honig.

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Eine lange Tradition.

Köstlich und heilend.

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Sammelleidenschaft.

Nachdem die Bienen den Nektar aus der Blüte gesaugt haben, gelangt dieser in eine Verlängerung der Speiseröhre, den Honigmagen. Durch Drüsensäfte wird daraus Blütenhonig gebildet. Diesen übergibt die Sammlerin einer Stockbiene, die ihn verfüttert oder einlagert. Beim Sammeln tragen sie im Haarkleid Pollen mit sich. So werden Blüten bestäubt und ein Teil des Pollens ebenfalls im Bienenstock eingelagert. Bienen nutzen ihr Enzym Invertase, um den Rohrzucker abzubauen; somit enthält Honig überwiegend Invertzucker, ein Gemisch aus Traubenzucker und Fruchtzucker zu gleichen Teilen.
Für 1 kg Honig muss die Biene 2-3 kg Nektar sammeln [das sind ca. 70.000 Flüge]. Die Deutschen verputzen jährlich bis zu 100.000 Tonnen Honig, davon mehr als drei Viertel importiert [z.B. aus Argentinien, Mexiko, Chile, Uruguay, Brasilien und Kuba]. Die Weltproduktion liegt jährlich bei 1,2 Millionen Tonnen.

Ohne Bienen keine Nahrung.

Die wichtigste Funktion der Bienen in der Natur ist natürlich das Bestäuben der Blüten — Grundlage unserer Ernährung. Experten meinen, dass wir jeden 3. Bissen den Bienen verdanken. Schätzungsweise etwa 80% der Kultur- und Wildpflanzen werden allerdings allein durch Wildbienen bestäubt. Diese sind durch Monokulturen, Schädlinge, Klimawandel und Co. wesentlich stärker in ihrer Existenz bedroht als Honigbienen.
Dagegen helfen z.B. naturbelassene Blühwiesen, Blühstreifen, Insektenhotels, Natur- und Klimaschutz usw.
Albert Einstein sagte einmal: "Stirbt die Biene, so stirbt nach spätestens vier Jahren auch der Mensch".

In der Imkerei.

Die Honiggewinnung erfolgt meist durch Imker:innen. Nach dem Entdeckeln der Waben mit einem Messer, werden die Waben geschleudert [Honigschleuder, eine Zentrifuge], der Honig danach gerührt und abgefüllt. Dabei darf der Honig nicht über 40°C erwärmt werden, da sonst wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden.

Honigsorten.

Es gibt einheimische Blütenhonige [z.B. Rapshonig, Akazienhonig, Lindenhonig], Honigtauhonig* [Blatthonig; z.B. Tannenhonig], Importsortenhonig [z.B. Orangenblütenhonig, Eukalyptushonig, Kaffeeblütenhonig, Manuka-Honig].
* Gelegentlich sammeln die Bienen Honigtau statt Nektar, zuckerhaltige Ausscheidungen von Blatt- und Schildläusen.

Bienenprodukte.

Honig
süßer Stoff, den Bienen erzeugen, indem sie Nektar und Honigtau durch körpereigene Stoffe anreichern, im Körper verändern, in Waben speichern, trocknen und reifen lassen; kann flüssig bzw. cremig oder kristallin (fest) sein [auskristallisierter Zucker ist keine Qualitätsminderung]
Pollen
von Bienen gesammelte männliche Keimzellen aus den Staubbeuteln von Blütenpflanzen; sind mit Nektar oder Honigtau aus dem Bienenmagen befeuchtet und werden als Pollenhöschen zu Nahrungszwecken ins Bienenvolk eingetragen [so auch im Honig enthalten]
Gelée royale
Sekretionsprodukt des Schlunddrüsensystems der Arbeiter:innen; Futtersaft für die Königinnenlarven; zur Gewinnung wird es aus den Brutzellen herauspipettiert
Bienenwachs
das von den Wachsdrüsen der Bienen abgesonderte Wachs, welches zum Bau der Bienenwaben nötig ist; größter Verbraucher von Bienenwachs ist die kosmetische und pharmazeutische Industrie, wo es in Cremes, Salben, Pasten, Lotionen und Lippenstiften hinein kommt
Propolis
Bienen sammeln Harz von Rinden oder Knospen und verarbeiten es zu Propolis; damit dichten sie ihr Nest ab; der Mensch nutzt Propolis in der Medizin als natürliches Arzneimittel und als Desinfektionsmittel aus der Natur
Bienengift
verfügt neben der schmerzhaften Abwehrwirkung auch über vielfältige biologische und Heilwirkungen [die Biene stirbt meist nach dem Stechen]

Inhaltsstoffe des Honigs.

Je nach Honigsorte treten folgende Zuckerarten auf [insgesamt bis zu 80%] ...
Fruchtzucker [Fructose] bis zu 42%
Traubenzucker [Glucose] bis zu 40%
Rohrzucker [Saccharose] bis zu 5%
Malzzucker [Maltose] bis zu 4%
Außerdem enthält Honig auch noch ...
Mehrfachzucker [bis 14%], Wasser [bis zu 20%], Eiweiße [ca. 2%, z.B. Enzyme, Hormone], Vitamine [z.B. C, B1, B2, B6], Mineralstoffe [Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium u.a.] und Spurenelemente [Eisen, Kupfer, Mangan, Zink etc.] und viele Aminosäuren [Alanin, Arginin, Glutaminsäure, Leucin, Phenylalanin, Serin, Valin und alle anderen Eiweißbausteine in unterschiedlichen Mengen], außerdem Pollen, Farb- und Aromastoffe, Polyphenole bzw. Flavone [sekundäre Pflanzenstoffe u.a. mit entzündungshemmender Wirkung], Wasserstoffperoxid [antiseptische Wirkung]

Ist Honig gesund?

Honig ist ein im Gegensatz zum chemisch behandelten Weißzucker ein Naturprodukt. Da Honig überwiegend Zucker enthält, ist er mit 1.200 kJ je 100 g wahrlich kein Diätlebensmittel und schädigt auch die Zähne. Der gesundheitliche Wert ist also recht gering, da der Zuckergehalt überwiegt. Zucker fördert z.B. Diabetes, Übergewicht sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zudem besteht die Gefahr, dass Honig Giftstoffe [z.B. aus Pflanzenschutzmittelrückständen] enthält sowie Pollen bzw. Inhaltsstoffe aus gentechnisch veränderten oder auch gar giftigen Pflanzen. Honig aus fairem Handel sowie aus Deutschland gelten allgemein als unbelastet und unbedenklich.

Ist Honig immer ein reines Imkereiprodukt?

In der Honig–Industrie Chinas ist es an der Tagesordnung, dass Honig oft mit Zuckersirup gestreckt wird oder/und bereits nach wenigen Tagen [statt nach vielen Wochen] aus den Waben entnommen sowie anschließend maschinell getrocknet oder gar mit künstlichen Enzymen versetzt wird. Nur so sind superbillige Discounter-Preise und maximale Profite zu erreichen. Einige konventionelle Honige sind zum Teil mit Fremdsorten aus anderen Ländern gemischt oder auch mit Zuckersirup gestreckt. Kauft man direkt beim kleinen bzw. regionalen Imker seines Vertrauens, ist diese Gefahr natürlich geringer.

Honey Be Fair.

Im Fairen Honighandel liegt der Honigpreis [z.B. rund 3.700 US-$ je Tonne Hochlandhonig aus Mexiko bei der GEPA] deutlich über dem Weltmarktpreis [∅ ca. 1.200 US-$ je Tonne]. Der Mehrerlös wird für Zukunftssicherung [Investitionen, Ausbildung, Bildungsprogramme etc.] und angemessene Arbeitslöhne bzw. auch für die Bio-Honig-Produktion verwendet. Durch den Fairen Handel ist die Herkunft aus bestimmten regionalen Kooperativen einfach nachvollziehbar. Hier eine Musterkalkulation. Oder lies weiter bei der GEPA, z.B. den Artikel Von der Wabe bis ins Glas fair, tranparent und klimaneutral oder schau dir ein Youtube–Video dazu an [hier verlässt du unser Internetangebot].

Tipps.

Noch viel mehr über Honig und Honigbienen findest du in unserer PDF-Datei. Eine Alternative zu Honig ist Ahornsirup. Erfahre mehr über den Fairen Handel. Wissenswertes zur nachhaltigen Landwirtschaft findest du auf unseren Bio-Seiten. Entdecke unser Angebot an Brotaufstrichen im Eine Welt Laden.
Honig im Eine Welt Ladenz.B. El Puente Bio Nicaragua Blütenhonig, El Puente Cuba Blütenhonig, GEPA Bio Orangenblütenhonig, Kaffeeblütenhonig, Mexiko Hochlandhonig sowie Eukalyptushonig.
Quellen › Internet → wikipedia.de, gepa.de, el-puente.de, bienen-homi.de, fairtrade-deutschland.de, lebensmittellexikon.de, pixabay.com; Literatur und Informationsmaterial → Produktinformationen der GEPA Wuppertal und von El Puente Nordstemmen [Flyer, Broschüren aus verschiedenen Jahren]; Colonialwaren [Bananen, Tee, Kaffee, Honig, Kakao]. Misereor 1995. Materialien für die Schule Nr. 19, Aachen: MVG; Kai Precht, Jochen Hippler. Honig. Gewohnheiten und Konsequenzen. Edition diá 1994; Duden Schülerlexikon Biologie.