Die Kakaobäuerinnen und Kakaobauern.

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Bitterer Beigeschmack.

Lebensgrundlage Kakao.

Für über 5,5 Millionen Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern ist Kakaoanbau die Haupteinnahmequelle und sichert so den Lebensunterhalt von 14 Millionen Arbeiter:innen sowie ihrer Familien. Der Kakaoanbau wird zunehmend unrentabler. So müssen viele mit einem Verdienst von unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 US-$ pro Tag auskommen. Der Weltmarktpreis für Rohkakao verfällt zusehends; während 1985 für den Wert von 10 t Kakao ein LKW gekauft werden konnte, muss man heute 3- oder 4-mal so viel Kakao verkaufen. 90% des Kakao wird in Kleinstbetrieben unter 5 Hektar produziert. Noch billiger wird es, wenn man Kinder schuften lässt.

Wer bekommt wie viel?

Geht man von einer Schokoladentafel mit 24 Stücken aus und rechnet den Geldwert in Stücke um, ist sie wie folgt aufgeteilt ...
konventioneller Kakaohandel
Schokoladenstücke gesamt24 Stücke
für die Kakaobäuer:innen1 Stück
der Schokoladenhersteller nimmt sich → 10 Stücke
Zwischenhändler nehmen sich → 1 Stück
der Einzelhandel bekommt → 8 Stücke
für Transport, Zoll, Verpackung etc. → 5 Stücke
fairer Kakaohandel
Schokoladenstücke gesamt24 Stücke
für Kakaobäuer:innen in der Kooperative810 Stück
Fairhandelsgesellschaft und faire Schokoladenfirma → 6 Stücke
Zwischenhändlergibt es nicht
der Einzelhandel bekommt → 4 Stücke
für Transport, Zoll, Verpackung etc. → 4 Stücke
Im konventionellen [herkömmlichen] Kakaohandel streichen also die Schokoladenkonzerne 70% des Erlöses ein, während im Fairen Handel die Bäuerin/der Bauer einen gerechten Lohn erhält.

Kakao und Kinderarbeit.

Der Kakao für die billige Supermarkt-Schokolade in Deutschland kommt meist aus der Elfenbeinküste. Die ist aber nur deshalb so billig, weil den Bauern kaum etwas gezahlt wird. Daher sind sie nahezu gezwungen, ihre Kinder auf der Plantage mitarbeiten zu lassen. Das Schlimmste ist aber der Kinderhandel. Das Geschäft mit der "Ware" Kind blüht. Kinder werden entführt, "verschwinden" plötzlich über Nacht und werden oft wie Sklav:innen verkauft, damit sie häufig ohne Lohn auf den Plantagen schuften. Ein Kind kostet 230 Euro [durchschnittlich]. Häufig wissen ihre Eltern nicht, wo sie sind. Sie schleppen tonnenweise Kakaofrüchte und lösen mit Macheten die Kakaobohnen heraus. Die scharfen Klingen sind gefährlich für die Kinder — ihre Arme und Beine sind voll von entzündeten Schnittwunden. Nach Schätzungen von Organisationen schuften 600.000—800.000 Minderjährige zwischen 5 und 17 Jahren auf Kakaoplantagen Westafrikas, besonders der Elfenbeinküste.
Für Schokolade braucht man auch Zucker. Das Durchschnittsalter des Beginns der Kinderarbeit auf Zuckerrohrplantagen z.B. Lateinamerikas liegt bei 9 Jahren.

Tipp.